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Arbeitsmarkt 2025: Wer hat jetzt die besseren Karten?

Daniela Gruber
@Manuela Horny

Trendwende am Arbeitsmarkt?

In fast 14 Jahren Personalberatung habe ich zahlreiche Entwicklungen und Umbrüche am Arbeitsmarkt erlebt. Doch selten war der Wandel so spürbar wie jetzt. Jahrelang bestimmten Fachkräftemangel, „War for Talent“ und Employer Branding die Agenda. Unternehmen rüsteten sich mit hohen Gehaltsangeboten und Benefits, um Talente zu gewinnen. Doch kippt das Gleichgewicht?

Dreht sich das Blatt?

IT, Pflege und Handwerk kämpfen weiterhin mit massiven Engpässen. Gleichzeitig erleben andere Branchen steigende Entlassungszahlen und eine wachsende Zahl an Bewerber:innen. Wirtschaftliche Unsicherheit, steigende Zinsen und eine vorsichtige Investitionsbereitschaft lassen Arbeitgeber:innen in manchen Bereichen wieder mehr Auswahl unter Bewerber:innen haben. Erste Anzeichen deuten auf eine Verschiebung hin.

Indikatoren für eine Marktverschiebung

  • Angst vor Jobverlust: Sicherheit rückt wieder in den Fokus, Wechselbereitschaft sinkt.
  • KI & Automatisierung: Routinejobs stehen vor einer massiven Transformation.
  • Zuwanderung & Regulierung: Die Qualifikationslandschaft ändert sich.
  • Demografischer Wandel: Trotz steigender Arbeitslosigkeit bleiben viele Fachkräfte rar – besonders in Zukunftsbranchen wie ESG.

ESG als Treiber nachhaltiger Personalstrategien

Gerade das „S“ (Social) in ESG gewinnt an Bedeutung. Unternehmen müssen sich nicht nur ökologisch nachhaltig aufstellen, sondern auch soziale Verantwortung übernehmen. Wer auf Diversität, Inklusion und faire Arbeitsbedingungen setzt, sichert sich langfristig einen Wettbewerbsvorteil.

Handlungsempfehlungen für Unternehmen

  • Employer Branding bleibt entscheidend – Talente haben weiterhin hohe Ansprüche. Eine starke Arbeitgeber:innenmarke mit klarer ESG-Positionierung zahlt sich aus.
  • Netzwerke ausbauen – Wer auf strategische Verbindungen setzt, hat Zugang zu den besten Talenten.
  • Reskilling & Upskilling forcieren – Besonders in Künstlicher Intelligenz besteht in Europa und Österreich erheblicher Nachholbedarf. Jetzt ist die Zeit, in Weiterbildung zu investieren!
  • Flexibilität als Standard etablieren – Homeoffice und Hybrid-Arbeit sind keine Extras mehr, sondern Erwartungshaltung.
  • Soziale Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil nutzen – Unternehmen, die auf faire Arbeitsbedingungen, Diversität und Chancengleichheit setzen, gewinnen nachhaltig.

Fazit

Ein reiner Arbeitgeber:innenmarkt kommt nicht einfach zurück – er wird komplexer. Die Dynamik hängt von Branche, Region und Qualifikation ab. Doch eines bleibt sicher: Unternehmen, die in ihre Arbeitgeber:innenmarke, die Weiterentwicklung ihrer Mitarbeitenden und nachhaltige Strategien investieren, werden langfristig die Nase vorn haben.

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Daniela Gruber